Bisschen indische Kultur:)

Sicherlich hat jeder von euch eine Vorstellung von der indischen Kultur, schließlich wird man damit im Fernsehen, in der Schule oder im alltäglichen Leben konfrontiert. Heute hat  unsere „ Indienmama“ versucht uns etwas die indische Kultur näher zu bringen, ich berichte hier aber nur was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, alles zu erklären würde viel zu lange gehen :D

In Indien ist das Kastensystem noch immer aktuell und die Ehen werden arrangiert. Es ist kaum möglich aus Liebe zu heiraten,  Voraussetzung ist allerdings immer, dass man derselben Kaste angehört. Falls dies nicht der Fall ist und zwei Menschen sich verlieben und heiraten wollen, kann es durchaus mal vorkommen, dass die Eltern des Jungen das Mädchen umbringen, um die Hochzeit des Paares zu verhindern ( falls der Junge in der höheren Kaste ist).

Bei arrangierten Ehen werden die Frauen oft geschlagen oder missbraucht, falls diese aber dann ihren Mann verlassen, werden sie zeitgleich auch aus ihrer Familie rausgeschmissen, was ich persönlich ziemlich krass finden.

Besonders ungewöhnlich finde ich  noch, dass Mädchen und Jungen zwar in denselben Klassen sind, sie aber nicht miteinander reden dürfen. In Deutschland ist es das Normalste auf der Welt. Die Kinder werden von den Eltern behütet und sind von ihnen sehr abhängig. Shamila hat es so formuliert: „ Bei euch wachsen die Kinder mit Frieden und Verantwortung auf, hier in Indien nur mit Frieden“. Folglich wird ihnen auch nicht gelehrt Verantwortung zu übernehmen und sie werden durch das Verbot vor sich selbst geschützt.

 

Des Weiteren hat mich überrascht, dass ein Mensch zu 50% Charakter und 50% Aussehen besteht. Die Haaren müssen schön nach hinten gekämmt und zusammengebunden sein, somit muss ich ein halbes Jahr auf meinen geliebten Wuscheldutt verzichten :D Auch Schmuck und ein schönes Outfit gehören dazu. Wer dachte in Deutschland zählt Aussehen viel, muss mal nach Indien kommen :D

Auch ziemlich spannend fand ich die Erklärung der indischen „ Pünktlichkeit“. Es herrscht immer so viel Verkehr, wenn jemand zu uns kommt und mit uns reden will, kann man nicht einfach gehen usw.. Jeder der mich kennt, weiß wie „ pünktlich“ ich als bin, aber für indische Verhältnisse bin ich der überpünktlichste Mensch auf Erden! :D

Zum Abschluss noch ein kurzes Erlebnis. Wir laufen zum ersten Mal allein auf den Straßen von Madurai, viele Menschen werfen uns Blicke zu und vor allem für die Verkäufer sind wir begehrenswerte Objekte :D Sie wissen schon bevor wir überhaupt etwas gesagt haben, dass wir deutsche Volontären vom YMCA sind, da haben unsere Vorgängerinnen wohl gute Arbeit geleistet :D Doch das eigentliche Erlebnis war, dass wir gerade auf dem Tempelplatz gelaufen sind und plötzlich ein kleines Mädchen auf uns zu gerannt kam. Es  streckte die Hand aus, lächelte uns an uns sagte „ Hey“. Doch in diesem einfachen Hey steckte so viel Wärme, Liebe und Gastfreundschaft, dass es einem ganz warm ums Herz wurdeJ

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