An Tagen wie diesen.. :)

Dieses Lied könnte ich jeden Abend vor Freude singen, denn es trifft einfach immer zu. Jeder einzelne Tag ist perfekt, ich genieße jeden Moment denn ich hier habe und schwebe auf einer Wolke voller Glücksgefühle. Ich würde am liebsten noch viel länger hier bleiben, doch die Zeit rennt mir einfach davon! Es ist schon Anfang Februar, wir haben nur noch sieben Woche im Projekt, doch noch soviel vor! Aber genug der Beschwerden, ich erzähle euch lieber mal ein paar Beispiele für die „ Tage wie diesen“.

 

Statt wie üblich bin ich dieses Jahr ausnahmsweise mal nicht auf der Fasent, sondern wir sind früh aufgestanden um in den Gottesdienst zu gehen ( Start um 7:30 Uhr). Dieses Mal mussten wir ein deutsches Lied vor der ganzen Kirchengemeinde singen, ich sage euch, meine Schamgrenze ist in Indien echt drastisch gesunken:D Danach sind wir in die Jugendgruppe gegangen, was mega cool war, da wir heute einfach zu  30. waren. Ein Missionarsteam aus Amerika ist angereist und es war echt mal wieder schön, mit nicht Indern zu reden, die die gleichen kulturellen Herausforderungen zu meistern haben:D Nach dem Jugendkreis sind wir direkt zu einer Lehrerinn nach Hause gefahren, haben dort zu Mittag gegessen und den Tag verbracht. Ich fühle mich einfach so wohl in ihrer Familie, sie nennt uns selbst als Tochter und so fühle ich mich auch, sozusagen meine Indienersatzmama:D Wir haben zusammen gekocht, viel geredet und auch noch das Haus von ihren Eltern besucht. Ich liebe es in Indien verschiedene Häuser zu besuchen, man stößt jedes Mal auf eine Gastfreundschaft die einfach unglaublich ist!! Danach haben wir noch eine Freundin von ihrer Tochter besucht und sind auf dem Roller durch die Straßen Madurais gedüst- es war so unglaublich schön! Jetzt sitze ich gerade total fertig in meinem Zimmer (ja auch essen und reden kann anstrengend sein:D), doch bin einfach nur glücklichJ Die Beziehungen zu den Menschen hier werden immer enger und man beginnt Freundschaften aufzubauenJ

Ich könnte euch noch so viele Beispiele für „ Tagen wie diesen“ geben, doch ich beschränke mich auf ein Weiteres.  Die Arbeit in der Schule macht mir im Moment richtig Spass und selbst dort erlebe ich jeden Tag noch etwas Neues. So sind wir am Freitag zusammen mit den Kindern zum Shop gegangen, um Aval zu kaufen und dieses dann zu kochen ( schmeckt so ähnlich wie Milchreis mit gaaanz viel Zucker:DD). Anschließend haben wir unsere Musiktherapie mit einigen Kindern gemacht und es ist einfach immer wieder aufs Neue schön zu sehen, welche Freude sie an den Glockenspielen haben!! In der Mittagspause reden wir oft mit den Lehrerinnen und Lehrer an der Schule, wir fühlen uns pudelwohl dort! Im Moment haben wir das Projekt Geburtstagskalender am Laufen, bei dem wir von jedem Mitglied der Schule ein Foto gemacht und es ausgedruckt haben. Anschließend wird es auf verschieden farbiges Papier geklebt und die Kinder schreiben ihren NamenJ Wir haben nämlich festgestellt, dass man einfach nicht den Überblick über alle Geburtstage behalten kann und somit kann aber keiner mehr vergessen werdenJ Nach der Schule standen noch zwei Hausbesuche an und ich muss euch sagen, ich liebe Hausbesuche! Man bekommt zwar oft schockierende Storys zu hören, dennoch gehört das hier zum Leben dazu und ich kann noch so viel von diesen Menschen lernen, sie haben meinen größten Respekt!! Nach den Hausbesuchen haben wir noch einen Lehrer zuhause besucht um zu sehen, wie er so lebtJ Doch damit war der Tag noch nicht vorbei, denn wir gehen seit letzter Woche ins Boyshome. Das Boyshome ist ein Zuhause für rund 20 Jungs, die oftmals Halbwaisen oder Waisen sind. Wir waren bis jetzt nur zweimal dort, doch wir lieben diese Jungs trotzdem schon!! Sie sind einfach so unglaublich glücklich und lebensfroh, obwohl sie fast nichts haben. Untereinander haben die Jungs auch eine große Kameradschaft und Solidarität, was mich zutiefst beeindruckt. So spielen wir mit ihnen zusammen Spiele wie Karottenziehen, Brot Butter Schleckel usw., die Energie von den Jungs ist unerschöpflich, doch uns tut etwas sportliche Betätigung auch mal gut:D Ausserdem stehen sie auf tanzen!! So haben wir ihnen UEUAA und den Monkeydance beigebracht, oftmals lassen wir aber auch einfach tamilische Lieder laufen und tanzen mit ihnen darauf. Es ist einfach so schön zu sehen, welche Freude sie dabei haben. Wir kommen immer total fertig und erschöpft zurück ins Hostel, doch sind einfach nur so unglaublich glücklich!

Munnar:

 

Letze Woche haben uns unser Mentor Dieter, Marissa (die erste Volontärin) und Anna- Lena besucht. Es waren unglaublich schöne Tage, wir konnten neue Kraft schöpfen und hatten viele gute Gespräche. Ausserdem sind wir für zwei Tage nach Munnar in die Berge gefahren. Dort haben wir eine Wanderung gemacht, einen Spicegarden und ein Teemuseum besichtigt. Munnar ist unglaublich schön, doch seht selbst:

Hausbesuche:

Ich habe schon wieder viel zu viel geschrieben, doch dass kann ich euch einfach nicht vorenthalten. Wir machen jede Woche mehrer Hausbesuche und hören oft so viele unglaubliche Geschichten. Diesen Samstag sind wir eine Stunde raus aufs Dorf gefahren, um Anands ( ein Hostelkind) Familie zu besuche. Der Mann ist in jungen Jahren gestorben, der erste Sohn war schwer krank und Anand ist deaf. Die Mutter bekommt keinerlei Unterstützung von ihrer Familie und muss mit weniger als 40 Euro im Monat auskommen. Dennoch haben wir so ein riesiges Mittagessen aufgetischt bekommen, obwohl die Familie wirklich sehr sehr arm ist. Ich habe den größten Respekt vor dieser Familie!!

Zum Abschluss will ich euch noch einen kleinen Ausblick auf die kommende Zeit geben. Wir haben im Moment echt richtig viel zu tun, also nicht wunder falls ich nicht sofort antworte. Nächste Woche sind schon wieder fünf Hausbesuche geplant und wir haben vor Montags und Mittwochs ins Boyshome zu gehen. Außerdem sollten wir uns mal um unser Gemälde in der Schule kümmern. Donnerstags gehen wir seit letzter Woche auch immer ins Evening Studie Center, doch dazu nächstes Mal mehr. Am Mittwoch kommt eine dänische Schulgruppe, mit der wir noch zusammen Programm haben. Am Dienstag steht unsere Fasnetsparty in der Schule an und eigentlich wollen wir am Wochenende die Mädels aus Salem besuchen. Nebenher sollten wir aber auch noch unsere Reise im März planen. Wie ihr seht haben wir einiges zu tun, doch ich bin unglaublich froh darüber und geniesse jeden einzelnen Tag, egal wie stressig er auch ist.

Bis bald und noch eine schöne Fasentszeit, feiert für mich mit:)

Eure Melanie :)

 

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